Messer einfach schärfen | Rasiermesserscharf | Lansky Test

Scharfe Messer sind nicht nur beim Kochen, sondern auch beim Bushcraften oder Grillen enorm wichtig. Gerade wenn du aber nur wenige Messer im Jahr auf einem herkömmlichen Schleifstein schärfen möchtest, klappt das meistens nicht sofort, da du viel Übung benötigst, bis deine Messer rasiermesserscharf sind.
Darum stelle ich dir in diesem Werkzeugtest eine Schärfhilfe von Lansky vor, mit der sogar Anfänger scharfe Klingen erzeugen können – ohne große Übung. 

Inhaltsverzeichnis

Vorstellung und Lieferumfang vom Lansky

Das Lansky Schärfset besteht aus Schleifsteinen mit unterschiedlichen Körnungen. Das preiswertere Set besteht dabei aus Schleifsteinen in verschiedenen Körnungen. Es gibt aber auch ein Set mit diamantbeschichteten Schärfsteinen. Hier ist der Vorteil, dass der Abtrag beim Schleifen höher ist und die Haltbarkeit der Steine ebenfalls erhöht ist. Weiter sind in allen Sets ein Messerhalter mit Winkeleinstellung, Führungshilfen und ein Öl für die Schleifsteine enthalten und sämtliche Teile lassen sich sauber in einer stabilen Box verstauen.

Ein Messer rasiermesserscharf schärfen

Das Lansky Messerschärfset ist für so gut wie jedes Messer – egal ob Jagdmesser oder Küchenmesser geeignet. Jedoch würde ich persönlich Messer nur bis zu einer Klingenlänge von circa 20 cm schärfen. Der Grund ist, dass je weiter du mit den Führungsstäben vom Halter entfernt bist, der Winkel flacher wird. Dadurch wird dann deine Schneide an der Spitze deutlich spitzer, als direkt gegenüber des Halters, wenn du das ganze Messer immer in derselben Winkeleinstellung schärfst.

1. Die Schneide des Messers markieren

Als erstes malst du die Schneide mit einem Edding an. So siehts du später, wo der Schleifstein Material abnimmt und kannst dadurch den Schärfwinkel besser ermitteln.

2. Das Messer in das Lansky Schärfsystem spannen

Der Messerhalter besteht zwar aus weichem Aluminiumguss, dennoch ist es ratsam, dass du vorne die Backen mit Klebeband abklebst. So bekommst du mit Sicherheit keine Kratzer oder Druckstellen auf deiner Klinge.
Dann öffnest du die vordere Schraube so weit, dass beide Hälften des Messerhalters parallel sind, wenn du das Messer einlegst.
Nun richtest du das Messer mittig aus und spreizt den Halter mit der Rändelschraube.

Dadurch wird das Messer gespannt und fixiert. Es ist ratsam, dass du vom gespannten Messer und einem Meterstab ein Foto machst. So kannst du zum späteren Nachschärfen dein Messer immer gleich einspannen. Das wiederum bedeutet, dass du später das Messer nur noch mit den feinen Lansky Schärfsteinen abziehen musst, um wieder rasiermesserscharfe Klingen zu bekommen. 

3. Die Lansky Schleifsteine vorbereiten

Zuerst montierst du die Führungsstangen an die Schleifsteine. Lege dazu den Stein auf eine gerade Fläche, fädle die Stange ein und ziehe die Flügelschraube fest an. Beim ersten Benutzen kann es möglich sein, dass du die Stangen alle etwas gerade biegen musst. Es ist wichtig, dass die Stange und der Schleifstein immer auf einer Ebene sind. Sind alle Lansky Schleifsteine bestückt, reibst du sie mit einem Tropfen Öl ein. 

4. Den Schleifwinkel ermitteln

Mit dem Lansky Messerschärfer kannst du vier verschiedene Winkel schleifen. Auf dem Messerhalter sind Löcher für 30°, 25°, 20° und 17°. Da du ein Messer aber fast immer von beiden Seiten schärfst, ist der entstehende Schleifwinkel doppelt so groß. In der Regel haben Jagdmesser einen eher stumpferen Winkel von circa 60° und Küchenmesser einen flacheren bei circa 35°. Das sind aber nur Anhaltspunkte.

Aber da wir die Klinge vorher mit einem Edding markiert haben, findest du leicht den passenden Winkel heraus. Setze dafür den Schleifstein in die Führungshilfe ein und drücke die Stange mit dem Finger nach oben. Das ist wichtig, da das Langloch etwas breiter ist als die Stange. Durch das nach oben drücken, hast du einen Anschlag und somit dann beim Schärfen immer den gleichen Winkel.
Mit einer ersten Sichtprobe kannst du meistens schon sehen, ob der Schleifstein parallel zur Schneide läuft. Endgültige Sicherheit hast du aber, wenn beim Schleifen die Farbe gleichmäßig abgetragen wird. Dann ist der Winkel richtig gewählt. Wird hingegen nur vorne an der Schneide die Farbe entfernt, musst du einen flacheren Winkel wählen und wenn die Farbe nur im hinteren Bereich entfernt wird, muss der Winkel steiler werden.

5. Der erste Anschliff mit dem Lansky Messerschärfer

Der erste Anschliff mit dem Lansky braucht am meisten Zeit und Aufmerksamkeit. Schiebe den schwarzen Schleifstein gleichmäßig über die ganze Schneide, solange bis du unten über die komplette Klinge einen deutlichen Grat spürst. Wichtig ist, dass du die Schleifdurchgänge mitzählst.
Ist der Grat überall vorhanden, was auch gut mal 100 Durchgänge dauern kann, drehst du das Messer mit Halter um 180 Grad und schleifst mit der gleichen Anzahl an Schleifdurchgängen die andere Seite der Schneide. So entsteht eine mittige Schneide am Messer. Der Grat ist zudem wieder unten an der Klinge zu spüren.

6. Die Körnungen schrittweise erhöhen

Bist du mit dem ersten Schleifvorgang durch, drehst du wieder das Messer, sodass der Grat oben liegt. Dann reinigst du die Schneide von dem Schleifstaub. Dann nimmst du den Schleifstein mit der nächsten feineren Körnung und schleifst wieder gleichmäßig, bis der Grat wieder unter der Klinge komplett spürbar ist. Die Durchgänge bis dahin zählst du wieder mit. Dann wendest du das Messer und schleifst die gleiche Anzahl von der anderen Seite. Ab dem zweiten Durchgang werden da nur noch so etwa 10 bis 20 notwendig sein.

Diese Schritte wiederholst du mit allen Schleifsteinen. Also Messer wenden, dass Grat nach oben zeigt, Schneide reinigen, solange schleifen bis der Grat unten an der Klinge wieder spürbar ist, Durchgänge mitzählen, Messer wenden und gleiche Anzahl an Schleifdurchgängen von der anderen Seite durchführen.

7. Die Messerklinge mit dem Lansky Keramikstein abziehen

Das Messer ist jetzt schon sehr scharf. Damit es aber rasiermesserscharf wird, benötigt du noch weitere Schritte. Zuerst ziehe ich meine Messer immer noch mit dem optional erhältlichen Super Saphier Schleifstein für das Lansky Schärfsystem ab. Dieser Stein ist zwar nicht günstig, holt aber noch ein paar Prozent mehr Leistung an Schärfe heraus…

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8. Das Damastmesser über das Leder ziehen

Damit dein Küchenmesser aber rasiermesserscharf wird, musst du die Klinge auf einem Lederriemen mit Polierpaste von jeder Seite noch circa fünf bis zehnmal abziehen. Auch hier habe ich persönlich viele Pasten ausprobiert und habe mit der verlinkten die beste Erfahrung gemacht. Du brauchst davon auch nicht viel, sodass diese Paste wahrscheinlich für mehrere hundert Schleifvorgänge ausreichen wird.

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Fazit zum Lansky Messerschärfer

Der Lansky Messerschärfer ist wirklich einfach zu bedienen, sodass auch Laien ohne Probleme sehr scharfe Messer damit hinbekommen können. Der Zeitaufwand ist zwar etwas größer, wie bei anderen Systemen, aber dafür überzeugt das Ergebnis. Und wenn du deine Messer einmal mit dem Lansky geschliffen hast, dann ist das Nachschärfen genauso schnell erledigt, wie mit anderen Messerschärfer. Für rasiermesserscharfe Messer benötigst du noch weiteres Zubehör, wie Saphierstein und/oder Abziehleder.

Letzte Aktualisierung am 26.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API