In einem anderen Artikel haben wir ja schon gezeigt, wie du eine Bienenwachspolitur für Treibholz selber herstellen kannst. Aber für Natur- und Massivholz ist Bienenwachs nicht unbedingt die beste Lösung. Für diese Hölzer sind Holzöle oder Hartwachsöl-Mischungen geeigneter. Und natürlich haben wir auch dafür ein bewährtes Rezept….
Die Rezeptur ist nur für kleine Möbel oder Dekogegenstände geeignet. Bitte nicht den Fußboden damit einlassen.
Inhaltsverzeichnis
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Warum Holzöl oder Hartwachsöl für Massivholz die richtige Wahl ist
Welche Öle und Wachse eignen sich zur Holzbehandlung
Nicht alle Öle und Wachse eignen sich für die Herstellung von Hartwachsölen. Des Weiteren ist es ein Anliegen von uns, möglichst nur natürliche Stoffe zu verarbeiten.
Wachse, die sich für die Holzöl Herstellung eignen
Im folgenden Abschnitt zählen wir ein paar Wachse auf, die wir selber getestet haben. Wahrscheinlich gibt es noch weitere Wachse. Aber mit folgendem haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht.
Bienenwachs
Bienenwachs ist der Klassiker unter den Holzwachsen. Es ist ein komplett natürlicher Stoff, der im Bienenstock von den Bienen produziert wird. Der Schmelzpunkt liegt bei etwa 61 – 65 °C. Das Wachs bekommst du gereinigt als Block direkt beim Imker oder als Pastillen. Farblich variiert das Naturprodukt von einem kräftigen Gelb bis Weiß.
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Candelillawachs
Das Candelillawachs stammt vom Candelillabusch aus Mexiko. Da das Wachs aber im Moment nur mit Einfuhrbestimmungen (CITES-Zertifikat) gehandelt werden darf, möchten wir hierfür keine Verkaufsquelle nennen
Carnaubawachs
Carnaubawachs ist ein weiteres beliebtes Holzwachs. Es hat einen höheren Schmelzpunkt von 82 – 86 °C. Zudem ist es etwas härter als Bienenwachs. Carnaubawachs ist ebenfalls ein 100 % natürlicher Stoff. Das Wachs stammt von der Carnaubapalme, die hauptsächlich in Brasilien wächst. Farblich erhälst du das Wachs in Farbtönen von Weiß bis Gelb. Carnaubawachs ist etwas teurer als Bienenwachs und wird hauptsächlich als Pastillen vertrieben.
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Paraffinwachse
Paraffinwachse sind Wachse, die industriell – meistens aus Erdöl – hergestellt werden. Wir führen diese Wachse nur auf, da der ein oder andere alte Kerzenstmpen zu Hause hat. Wenn diese Farblos (Weiß) sind, können diese natürlich ebenfalls zur Holzöl-Herstellung verwendet werden.
Öle, aus denen sich Hartwachsöl-Mischungen machen lassen
Erfahrungen gemacht haben.
Nussöle
Am Besten geeignet für die Herstellung von Holzölen sind Nussöle. Diese Öl härten an der Luft komplett aus und bilden eine Schutzschicht auf dem Holz. Folgende Nussöle sind dafür sehr gut geeignet.
Andere natürliche Öle
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Nicht alle (Speise-)Öle eignen sich für ein Hartwachsöl
Also warum eignen sich dann diese Öle nicht zur Hartwachsöl-Herstelltung?
Ganz einfach, diese Öle sind keine (komplett) aushärtenden Öle. Und das ist der springende Punkt. Da die Öle nicht aushärten, bekommst du im besten Fall eine fettige Oberfläche. Dass das nicht hygenisch ist, erklärt sich von selbst.
Viel schlimmer ist es aber, dass der nicht ausgehärtete Teil des Öls mit Sauerstoff reagiert und ranzig wird. Wenn das eingetroffen ist, werden deine Holzstücke zum Stinken oder Schimmeln anfangen. Oft hilft dann nur noch der Weg zur Tonne.
Die andere Gruppe die wir für ungeeignet halten sind Öle aus Erdölen. Das Motoren- und Getriebeöle völlig ungeeignet sind dürfte jedem klar sein.
Doch es gibt bestimmt synthetisch hergestellte Öle speziell für die Holzbehandlung. Jedoch verzichten wir beim Naturprodukt Holz weitgehend auf Chemie und synthetische Stoffe. Deshalb haben wir in diesem Bereich auch kein Wissen, das wir dir weitergeben können bzw. wollen.
So kannst du ein Hartwachsöl selber herstellen
Im Folgenden stellen wir dir ein Grundrezept für eine Hartwachsöl-Mischung vor. Die Konsistenz ist dabei nicht flüssig, sondern eher wie von weicher Schuhcreme. Willst du eine flüssigere Konsistenz, dann kannst du ruhig etwas mehr Öl nehmen.
Du darfst nur nicht zu viel Wachs durch Öl ersetzen, da sich sonst das Wachs nicht mehr mit dem Öl verbinden kann. Wenn du es dennoch flüssiger haben willst, dann füge etwas Terpentinöl bei. Damit kannst du deine Mischung dann beliebig verdünnen.
Zutaten die du für das Holzöl benötigst
In der Liste geben wir nur Öl und Wachs als Zutaten an. Du kannst die oben genannten Öle und Wachse aber beliebig untereinander mischen, insofern du das Verhältnis einhältst. Wir nehmen für unseres Hartwachsöl am Liebsten Erdnussöl und Bienenwachs.
Links zu den Materialien
- Ein Teil Wachspastillen
- Zwei Teile Öl
- evtl. Terpentinöl
- Waage
- Blechdose
- Glas
- Wärmequelle (Wasserbad, Feuer etc.)
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Das Öl mit dem Wachs vermischen - so gehst du dabei vor
2. Wenn das eine Teil Wachs geschmolzen ist, kannst du es in die zwei Teile Öl direkt reinschütten.
3. Während die Öl/Wachs-Mischung abkühlt, solltest du es immer wieder umrühren, damit sich die Komponenten gut vermischen.
4. Zum Schluss kannst du etwas Terpentinöl beifügen, um die Konsistenz flüssiger zu bekommen. Möchtest du eine richtig flüssige Lösung haben, kannst du auch etwas Terpentin während des Abkühlens schon ins Glas einfüllen.
In unseren Bienenwachs-Artikel gehen wir auf das Wachskochen noch etwas detaillierter ein. Dort findest du auch eine exakte Schritt für Schritt-Anleitung.
So trägst du das Hartwachsöl aufs Holz fachgerecht auf
Wenn die Schicht trocken ist, kannst du sie nämlich mit einer Bürste wunderbar aufpolieren. Das Holz bekommt so eine sehr schöne Optik und Haptik.
Und das Beste, wenn die Wachs/Öl-Schicht mal stumpf wird im Laufe der Zeit, kannst du sie immer wieder mit einer Bürste erneut aufpolieren.
Als gelernter Schlosser und selbständiger Kunsthandwerker habe ich schon viel selber gebaut und dabei verschiedene Werkzeuge benutzt. Ich möchte dich mit diesem Blog ermutigen mit dem Basteln und Werkeln anzufangen und dir eine Hilfe bei der Auswahl von passenden Werkzeugen bieten. Hier geht`s zur kompletten Vita