“Woodstoneart fragt” ist die bekannte und beliebte Kategorie auf unserem Blog, in der andere Künstler und Kollegen ihre Arbeit und Kunstwerke vorstellen können.
In der heutigen Ausgabe stellt sich der Messerbauer Steffen Meyer unseren Fragen….
Steffen Meyer kam über Umwege zum Messerbau
Hallo Steffen, erst mal Danke, dass du dir Zeit für dieses Interview nimmst. Möchtest du dich mal kurz vorstellen. Wer bist du und was machst du so?
Wer ich bin. Ich bin Steffen Meyer, 38 Jahre alt, gelernter Zimmermann und mittlerweile hauptberuflicher Messermacher. Ich wohne in Buchholz in der Nordheide mit meiner Frau und zwei kleinen Kindern.
Du baust also Messer. Wie bist du dazu gekommen? War es von Anfang an dein Plan Messerbauer zu werden?
Nein, mein Plan war es nie, Messermacher zu werden. Ich habe damals als Hobby alte Messer gesammelt und diese wieder aufbereitet. Dann bekam ich ein altes Jagdmesser aus Solingen in die Hände. Bei diesem war der Hirschhorngriff locker und ich konnte ihn leicht entfernen.
Als ich dann die lose Klinge in den Händen hielt, fragte ich mich: Wie bekomme ich jetzt da einen Griff montiert? Da ich keine Ahnung hatte, wie so etwas gemacht wird, habe ich mir das Buch „Kleines Brevier vom Messer machen“ von Bo Bergmann gekauft.
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Wie hast du das Messerbauen gelernt? Hattest du einen Mentor oder hast du dir alles selber beigebracht?
Nachdem ich durch einen Bandscheibenvorfall berufsunfähig wurde, habe ich alles auf eine Karte gesetzt und mich nur aufs Messer machen konzentriert.
Steffen Meyer war zur rechten Zeit am richtigen Ort
In der Messerszene sind deine Werke ja durchaus ein Begriff. War dir von Anfang an bewusst, dass es in diese Richtung gehen kann? Oder gab es da einen Vorfall, der dir hilfreich war, dass deine super Arbeit einem größeren Publikum bekannt wurde?
Der Fernsehbeitrag über Steffen Meyer
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Mehr InformationenMit YouTubern und Bushcraftern schaffte Steffen den Durchbruch
Später kam ich dann mit YouTubern und Bushcraftern über die Messerfreunde auf Facebook in Kontakt und dort wurde ich gefragt, ob ich nicht ein Messer für die Jungs bauen könnte. Die Leute haben es dann auf ihren YouTube Kanälen vorgestellt.
Vorstellung des Badlanders bei YouTube
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Mehr InformationenWie gehst du bei deinen Messern vor? Baust du was der Kunde möchte oder muss der Kunde kaufen was du baust?
Du gibst ja deinen Messern auch Namen, die für eine bestimmte Bau- oder Messerart stehen. Möchtest du uns mal deine Modelle aufzählen?
Die Namen sind von Anfang an durch meine Kunden oder durch mich entstanden. Ich baue zum Beispiel den Badlander, welcher gut für die Jagd und Outdoortätigkeiten geeignet ist, das Necklander, was sich als kleines EDC führen lässt, oder das Okami, das ein super Allrounder für die Küche ist. Dann gibt es noch das SMFC, Reaper, Merlin, Gurkha-Scandi, Phorster, Kinami usw. Die Messer kann ich so sehr gut auseinander halten und für den Kunden ist es einfacher, wenn dieser eine Bestellung abgibt.
Ich kann auch alles mögliche an Messern für jede erdenkliche Arbeit anfertigen. Vom Messer fürs Grobe bis hin zu sehr fein ausgeschliffenen Klingen für Scandi-Schnitzmesser, mache ich alles. Für die Küche fertige ich vom Großen bis zum kleinen Messer alles, auch Brotmesser sind kein Problem.
Das Einzige, was ich nicht kann, sind Klappmesser. Damit habe ich mich noch nie beschäftigt.
Meyers Messer erhielten ein paar Auszeichnungen
Du verwendest ja sehr edle Stähle und Materialien. Was war bisher dein edelstes Messer, dass du gebaut hast?
Gibt es noch ein Material oder Stahl, den du unbedingt mal verwenden möchtest?
Nö, da habe ich keine Wünsche. Es kommt zwar vor, dass ich etwas sehe und das dann auch auf der Werkbank haben will. Aber da ich sowieso schon fast alles verarbeitet habe, steht jetzt kein Material ganz oben auf meiner Wunschliste.
Du machst ja auch hervorragende Lederscheiden, hast du dir überlegt im Bereich Leder mehr anzubieten? Oder sagst du Schuster bleib bei deinen Leisten?
Ich habe zwar früher Lederarbeiten für andere Messer gemacht. Aber heute mache ich nur noch für meine selbstgemachten Messer die Lederscheiden.
Das Messer bauen ist Steffen Meyers Leidenschaft
Wie sieht ein herkömmlicher Arbeitstag bei dir in der Werkstatt aus? Und hast du eine Lieblingsarbeit? Oder zählt eher der ganze Messerbauprozess dazu?
Wie siehst du dich in der Zukunft? Bist du vielleicht schon angekommen, da wo du sein willst? Oder hast du noch berufliche Wünsche, die du verwirklichen magst?
Wie kann man dich kontaktieren? Bist du nur über Facebook und deine Webseite zu erreichen? Oder gibt es Treffen, Ausstellungen oder vielleicht sogar ein Geschäft, wo man deine handgemachten Messer bewundern und erwerben kann.
Danke Steffen, dass du dir Zeit für uns genommen hast und weiterhin viel Erfolg mit deinen handgemachten Custom-Messer.
Als gelernter Schlosser und selbständiger Kunsthandwerker habe ich schon viel selber gebaut und dabei verschiedene Werkzeuge benutzt. Ich möchte dich mit diesem Blog ermutigen mit dem Basteln und Werkeln anzufangen und dir eine Hilfe bei der Auswahl von passenden Werkzeugen bieten. Hier geht`s zur kompletten Vita