Damit sich Holz verarbeiten lässt, muss es in der Regel trocken sein. Verbaust du frisch gefälltes Holz, dann wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit später reißen oder sich zumindest verziehen. Im folgenden Artikel erklären wir, wann das Holz trocken genug zum Bearbeiten ist und wie du es möglichst rissfrei trocknen kannst. Wir erklären dir fünf Methoden, wie sich Baumscheiben und Schnittholz schonend oder schnell trocknen lassen.
Inhaltsverzeichnis
Wann ist Holz trocken?
Ausnahmen, in denen sich Holz "nass" rissfrei verarbeiten lässt
Die zweite Methode ist bei Drechslern sehr beliebt – das Nassdrechseln. Mit dieser Technik werden die Schalen vorgedrechselt und ein Großteil des Materials entfernt. Aber danach müssen die Rohlinge wiederum nachtrocknen und fertig bearbeitet werden. Lediglich die Trocknungszeit verkürzt sich und das Risiko, dass die Schalen Risse bekommen wird deutlich minimiert.
Das Holz zum Trocknen vorbereiten
Das liegt daran, dass mehr Oberfläche zum Trocknen vorhanden ist und du mit dem Aufsägen schon einen Großteil der Spannung aus dem Holz herausnimmst.
Wenn du so dein Holz aufschneidest, hast du schon mehr als die halbe Miete erreicht, damit dein Holz rissfrei trocknen kann.
Verschiedene Möglichkeiten um Holz rissfrei zu trocknen
Es gibt nicht die eine Erfolg bringende Methode um Holz rissfrei zu trocknen. Das liegt daran, das jedes Holz anders ist. Dazu kommt es auf den Verwendungszweck und die Größe des Holzes an, welche Methode am besten geeignet ist.
Deshalb wollen wir dir mehrere Methoden vorstellen, wie sich Holz schnell und rissfrei trocknen lassen kann.
Holz lufttrocknen mit Stirnholzversiegelung
Aber auch wenn der Holzlagerplatz diese Merkmale aufweist, muss das Holz entsprechend präpariert werden, um es möglichst rissfrei trocknen zu können. Fachmänner versiegeln deshalb zusätzlich die Stirnflächen der Schnittware.
Beim Trocknen von Holz verliert der Stamm an den Kopfenden immer mehr Feuchtigkeit, als an der Längsmaserung. Dadurch entstehen Spannungen im Holz und es beginnt zu reißen. Mit einer Stirnholzversiegelung wird genau das verhindert, indem das Kopfholz des Stammes luftdicht versiegelt wird.
Streiche also bevor du das Holz lagerst die Stirnseiten plus circa 5 cm des Längsholzes mit einer passenden Stirnholzversiegelung ein.
Anschließend muss das Holz aber immer noch genauso lang trocknen, wie ohne Versiegelung. Die Trocknungszeit verkürzt sich durch die Holzversiegelung nicht.
Wir persönlich nehmen für unsere Hirnholzversiegelungen Anchorseal oder Hirnholzwachs und haben damit gute Erfahrungen gemacht. Leim und Lack würden wir nur empfehlen, wenn etwas Altes übrig ist, da ansonsten sich es vom Preis her nicht lohnt, die Produkte extra dafür zu kaufen.
Folgende Mittel eignen sich dabei, um das Holz zu versiegeln:
Links zu den Materialien
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Fazit:
„Die Lufttrocknung ist die schonendste und günstigste Methode, um Bauholz zu trocknen. Aber du brauchst viel Zeit und Lagerplatz für dieses Trocknungsverfahren“
Holz mit der Mikrowelle schnell trocknen
Es kommt leider oft vor, dass wir etwas bauen wollen und haben kein passendes trocknes Holz im Lager. In solchen Fällen benutzen wir Trocknungsverfahren, die zwar nicht so schonend, dafür aber schnell sind. Zu dieser Methode gehört das Trocknen in der Mikrowelle. Aus ökologischer Sicht können wir diese Methode aber nicht empfehlen, da recht viel Energie benötigt wird. Deshalb wenden wir diese Möglichkeit so gut wie nie an.
Wie das Trocknen in der Mikrowelle funktioniert
Schritt für Schritt das Holz in der Mikrowelle trocknen
Folgende Mittel eignen sich dabei, um das Holz zu versiegeln:
Fazit:
„Das Trocknen mit der Mikrowelle ist eine sehr schnelle Methode. Trocknungsrisse entstehen zwar nur vereinzelt, aber aus ökologischer Sicht ist diese Methode nur im absoluten Notfall zu empfehlen“
Holz schonend trocknen durch Kochen im Salzwasser
Schritt für Schritt das Holz kochen
Gebe dein Holz in einen Topf mit Wasser. Gebe soviel Wasser hinzu, dass ein Großteil des Holzes bedeckt ist, aber es auch nicht überkochen kann.
Anders als im Foto rechts unten geben wir in der Regel mehrere Kanteln in einen großen Topf und verschließen den Topf mit einem Deckel, während des Kochvorgangs.
Folgende Materialien werden benötigt
- Kochsalz
- Kochtopf
- Wärmequelle
Fazit:
„Das Kochverfahren ist eine super Methode, um schnell bearbeitbares Holz zu bekommen. Das Ergebnis stimmt und die Prozedur ist durchaus zu empfehlen“
Baumscheiben durch Wässern im Bach oder See rissfrei trocknen
Das vierte Trocknungsverfahren, das wir euch vorstellen hat ebenfalls eine lange Geschichte. Das Wässern von frisch geschlagenen Holz.
Baumscheiben und kleinere Stämme lassen sich gut im Bach ohne Risse trocknen
Wenn du das Wässern von Baumscheiben umsetzen willst, benötigst du lediglich einen Korb, der von Wasser umströmt werden kann. Wir haben dafür einen Grillkorb mit Hasengitter verwendet. Aber auch eine alte Waschtrommel ist dafür gut geeignet.
Und jetzt weißt du auch, warum Schwemmholz sich sofort verarbeiten lässt. Es ist bereits gewässertes Holz und somit in der Regel frei von Pflanzensaft.
Nun musst du nur noch dein Holz in den Behälter geben, diesen ins Gewässer legen und ihn an einen Baum binden, um ihn am wegschwimmen zu hindern.
Diese Vorrichtung lässt du dann zwei bis drei Wochen im Wasser. Anschließend lässt sich das Holz in der Werkstatt trocknen, wie Treibholz.
Fazit:
„Das Wässern von Holz ist eine ökologische Methode und zu empfehlen, wenn du ein passendes Gewässer zur Verfügung hast.“
Baumscheiben trocknen ist ein Glücksspiel
Baumscheiben bekommen sehr leicht Risse. Selbst wenn du die vorgestellten Methoden richtig anwendest, bleibt immer ein hohes Risiko, dass sie dennoch reißen. Das hat damit zu tun, dass im Kern einfach höhere Kräfte als an der Außenseite beim Trocknen am Wirken sind.
Also nicht traurig sein, wenn die Baumscheibe reißt. Es ist eher die Regel als die Ausnahme. Dennoch können die vorgestellten Methoden durchaus helfen, dass die Baumscheibe nicht reißt. Denn wenn du sie nur zum Trocknen auslegst, kannst du davon ausgehen, dass sie zu 99 Prozent reißen wird.
Holz in Späne oder Heu ohne Risse trocknen
Gerade Landwirte oder Schreiner hatten früher eine weitere Methode, um Baumscheiben & Co möglichst schonend zu trocknen. Bei diesem Verfahren wird das frischgeschnittene Holz entweder in einen Spänehaufen oder ins Heu gelegt.
So wird bei diesem Verfahren die Feuchtigkeit des Holzes gleichmäßig an Späne oder Heu abgegeben. Dadurch wird eine schonende und gleichzeitig schnellere Trocknung möglich.
Und natürlich können wir als Bastler und Heimwerker dieses Trocknungsverfahren auch für unsere Zwecke nutzen. Wir brauchen dafür lediglich eine Mörtelwanne, die mit Heu oder Späne gefüllt ist. Alternativ geht auch eine große Plastiktüte. Dort können wir dann unsere Holzrohlinge zum Trocknen reinlegen.
Aber Vorsicht: Bei dieser Trocknungsmethode ist es wichtig, dass du die Rohlinge immer wieder auf Schimmel oder Stockflecken kontrollierst, da diese öfters am Holz erscheinen können.
In diesem Fall hilft dann nur ein – zumindest kurzfristiges – Umsteigen auf die Lufttrocknungs-Methode.
Diese Prozedur wenden wiederum die Drechsler gerne an, wenn sie ihre Schalen nass gedrechselt haben. Sie verwenden die angefallene Späne gleich für die Weitertrocknung der Schalenrohlinge und bekommen so eine gleichmäßige Trocknung ohne Risse und Verzug.
Holz schondend und schnell trocknen ist (k)eine Wissenschaft
Als gelernter Schlosser und selbständiger Kunsthandwerker habe ich schon viel selber gebaut und dabei verschiedene Werkzeuge benutzt. Ich möchte dich mit diesem Blog ermutigen mit dem Basteln und Werkeln anzufangen und dir eine Hilfe bei der Auswahl von passenden Werkzeugen bieten. Hier geht`s zur kompletten Vita